Schachtofen - historisch, praktisch, gut

Ein Schachtofen zeichnet sich als Brennofen durch seine geometrische Form aus. Die Grundfläche eines Schachtofens ist in der Regel die eines Kegels oder Zylinders. Selten findet man auch Schachtöfen mit einem quadratischen Grundriss. Ein weiteres Erkennungsmerkmal dieser Brennofenart ist das Verhältnis von Länge zu Breite, wodurch die Höhe definiert wird. Die Höhe nämlich kann die Breite um ein Vielfaches übersteigen. Das liegt in der Grundkonstruktion von Schachtöfen.

Die Feuerstelle ist am unteren Ende des Ofeninnenraumes zu finden. Durch die Form des Ofens werden die Verbrennungsgase der Feuerstelle automatisch nach oben geleitet. Dafür verantwortlich ist der sogenannte Kamineffekt. Da ein Schachtofen in der Regel nach oben hin geöffnet ist, können die beim Verbrennen entstehenden Gase ohne Probleme nach oben gelangen und dort entweichen. Aber aufgepasst: in unserer Zeit wurden die Schachtöfen dahingehend weiter entwickelt und um-konzipiert, dass die entweichenden Gase aufgefangen und als Energielieferant genutzt werden. Clever, oder?

 

Verwendung und Entwicklung

Die Grundform dieser Ofenbauweise zieht sich durch die gesamte Menschheitsgeschichte. Anfangs wurde mit einem Schachtofen geheizt, später wurden größere Arten vornehmlich in der Metallurgie eingesetzt. Hier halfen sie dabei möglichst reines Metall zu erzeugen; z.B. aus Erz. Aber auch zur Herstellung von gebranntem Kalk, den man aus Kalkstein gewinnt, kamen Schachtöfen zum Einsatz. Ebenso bei der Herstellung von Back- und Dachziegelsteinen.

Kamine zählen übrigens auch zu den Schachtöfen. Denn das Prinzip der ableitenden Gase durch eine nach oben hin sich in Höhe ausdehnende Struktur, wird auch bei unseren modernen Kaminöfen angewandt. Wo beim klassischen Schachtofen Brennbereich und Abzugsbereich zu einer Grundform assimiliert sind, ist bei unserem modernen Kamin Brennraum und Abzug getrennt. Das Prinzip ist dennoch das Gleiche: Eine Brennkammer mit einem Schornstein. Weitere Ofenarten, die den Schachtöfen zugezählt werden, sind u.a. Stücköfen, Hochöfen und Kuppelöfen. Die Schachtofen-Bauweise hat sich so bewährt, dass selbst auf der ganzen Welt verteilt Abwandlungen zu finden sind. So gibt es in Kamerun den Gebläsetofen und in Japan wird mit einem Tara-Ofen geheizt.

 

Moderne Verwendungsmöglichkeit und Einsatz

Die klassischen Schachtöfen mit ihren langen in den Himmel ragenden Abzugsschlunden werden heute vornehmlich in der Industrie genutzt. Atomkraftwerke übrigens erinnern auch stark an die Grundbauweise dieser Energiegewinnungsmöglichkeit. Ob es da einen Zusammenhang gibt? Könnte naheliegen. Könnte man vermuten. Seit den 20er Jahren werden die Schachtöfen zur Wärmebehandlung in der Industrie genutzt. Die gewonnene Energie wird häufig ins Netz eingespeist. Die Einsatzgebiete sind weiter folgende: Karbonisieren, Borien, Gasnitrieren, Vergüten, Glühen und Anlassen. Ein besonderer Vorteil für den Einsatz in der Industrie dieser Ofen-Form ist, dass sie mittels eines Helferkrans chargiert werden.

 

Weiterführende Informationen hierzu können Sie beispielsweise auf der Webseite der Padelttherm GmbH finden.

 

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