Ein Kammerofen ist ein Standofen. Er wird in der benötigten Größe an einem festen Ort aufgestellt. Das Innenvolumen und die entwickelte Wärme werden präzise dem Einsatzbereich angepasst. Kammeröfen werden in der industriellen Fertigung eingesetzt. Das eingeführte Gut wird entweder komplett durchhitzt oder die Oberfläche behandelt.
Ein Kammerofen kann elektrisch oder mit Gas beheizt werden.
Ein universeller Ofen kann mit Strahlung beheizt werden. Der tiefe Raum wird von drei Seiten gleichzeitig aufgewärmt. Die Außenbereiche werden durch Materialien isoliert, die keine Wärme hindurchlassen. Kleine Exemplare können als Tischmodell aufgestellt werden. Sie werden von Hand bestückt. Die großen Kammeröfen werden mit einem Charterstapler angefahren.
Gasbeheizte Kammeröfen haben eine geringe Aufwärmzeit. Sie verfügen über eine sehr leistungsfähige Beheizung. Verschiedene Prozesse sind ausschließlich in einem gasbeheizten Kammerofen erreichbar. Die Hitzeentwicklung wird durch eine manuelle Entzündung des Gases gestartet. Der anschließende Prozess läuft automatisch ab. So wird die Leistung präzise gesteuert. Die erreichte Hitze liegt bei bis zu 1300 °C.
Platinenvorwärmöfen werden elektrisch beheizt. Diese Form von Kammeröfen sind im Dauerbetrieb tätig. In ihnen werden Umformprozesse durchgeführt. In ihnen werden Temperaturen von bis zu 1200 °C erreicht. Diese Hitze wirkt dreiseitig auf das Gut im Ofen ein. So verbreitet sich die Wärme gleichmäßig.
Sämtliche Kammeröfen werden genau an den Verwendungszweck angepasst. Nur so kann in dem Ofen der erwünschte Prozess ablaufen. Je nach verarbeitetem Material wird immer eine genaue Temperaturentwicklung benötigt. Die Größe und der Aufbau müssen den zu beheizenden Produkten entsprechen. Sie können halbautomatisch oder manuell bedient werden.
Kammeröfen werden auch im Kunsthandwerk eingesetzt. Keramiken können darin gebrannt werden. Anschließend können Glasuren aufgetragen werden. Danach muss das Produkt erneut auf die richtige Hitze erwärmt werden. Diese Öfen können auch in Schulen eingesetzt werden. Wird in einer Einrichtung regelmäßig Ton verformt, müssen die Kunstwerke zunächst an der Luft aushärten. Sie werden jedoch nur stabil, wenn sie gebrannt werden. Früher geschah dies in Öfen, die mit Holz befeuert wurden. Diese Hitze lässt sich nur schwer genau in der Temperatur steuern. Ein elektrischer Brennofen arbeitet sehr präzise. Nach dem Brennvorgang müssen die Stücke erst wieder vollständig abkühlen. Die Kunstwerke der Kinder sind nun weniger empfindlich und können zu Hause präsentiert werden.
Sollen künstliche Materialien verarbeitet werden, entstehen beim Brennen giftige Dämpfe. Daher ist es wichtig, diese Stücke in einem Kammerofen zu verarbeiten. Oft können die benötigten Temperaturen auch in einem haushaltsüblichen Backofen erreicht werden. Die entstandenen Gase werden im kompletten Raum und im Ofen verteilt. Dies kann zu Gesundheitsschäden führen. Entsprechende Kammeröfen verfügen über Filter, die diese Dämpfe auffangen.
Sowohl in der Industrie wie auch im Handwerk werden diese Öfen regelmäßig verwendet. Selbst im Kunsthandwerk lohnt sich die Anschaffung. Die Hitzeentwicklung wird präzise gesteuert. Abgase werden abgeleitet.